Am 06.Oktober 2018 richteten der Turngau Rems-Murr gemeinsam mit der Sportkreisjugend ein etwas anderes Seminar aus: ein Seminar zum Thema „Nein sagen“. Zu Gast war Daniela Kocher als Referentin, die mit gezielten Fragen und Tipps an diesem Tag ein Ziel hatte: die Ehrenamtlichen ermutigen, auch mal „Nein zu sagen“, „Kante zu zeigen“ und das Ganze ohne schlechtes Gewissen, sondern ganz im Reinen mit sich selbst. Denn, wie sie auch sagt: „Wir sind der wichtigste Mensch in unserem Leben“.
Zunächst ging es im Seminar darum, dass sich jeder der Teilnehmer überlegt hat, wo er persönlich „Nein sagen“ möchte, warum er das möchte und was er bereit ist, dafür in Kauf zu nehmen. Davon ausgehend wurde in Kleingruppen erarbeitet, wo die Einzelnen gerade stehen und wo man eigentlich in seiner Vergangenheit „Ja“ gesagt hat, obwohl man „Nein“ sagen wollte. Die Gründe dafür liegen oft in der eigenen Kindheit, in der Erziehung und den Werten, die man vermittelt bekommen hat. Allerdings ist auch vieles Gewohnheit, weil jemand, der schon seit längerem eine Aufgabe übernimmt, kann ja nicht einfach „Nein sagen“ und ein anderer muss sich dann einarbeiten. Dass Grenzen oftmals nur im Kopf existieren, war in diesem Kontext eine der Schlüsselnachrichten, die im Seminar vermittelt worden ist.
Gemeinsam wurde im Anschluss diskutiert, was hilfreich sein könnte, Entscheidungen mehr nach dem persönlichen Wunsch auszurichten. Ein gutes Hilfsmittel ist es hier zum Beispiel, Mottos und Erinnerungshilfen für sich selbst zu finden. Die Teilnehmer suchten sich hier Bilder, die ihren Wunschzustand widerspiegeln sollten – der Zeitpunkt, bei dem man sich bewusst entscheidet, „ja“ oder „nein“ zu sagen. „Einen klaren Kopf behalten“, „frei und fröhlich sein“, „von innen Strahlen“ und „auf das Wesentliche konzentrieren“ – all das sind Dinge, die man für sich selbst als Entscheidungshilfe nutzen kann.
Am Schluss des Seminars stand das „Ja“ als Ziel – selbstbewusst, aufrecht und mit sich im Reinen Entscheidungen treffen, Aufgaben ablehnen und seine Meinung kundtun, auch wenn das etwas anderes ist als erwartet.
Auch wenn der Weg weg vom schlechten Gewissen sehr schwierig sein kann und viel Verantwortung auf den Schultern der Ehrenamtlichen liegt, konnten jedoch alle Teilnehmer gestärkt und mit guten Tipps aus dem Seminar nach Hause gehen. Und auch die erste Erinnerungshilfe gab es für alle Teilnehmer von Daniela Kocher: